Philipp Maintz

Biographie

Philipp Maintz wurde 1977 in Aachen geboren, wo er ab 1993 bei Michael Reudenbach seinen ersten Kompositionsunterricht erhielt. Ab 1997 folgte ein Kompositionsstudium bei Robert HP Platz am Conservatorium in Maastricht, das er 2003 mit Auszeichnung abschloss. Centre Henri Pousseur der Université de Liège und am IRCAM in Paris folgten, sowie von 2003 bis 2005 bei Karlheinz Essl am Bruckner-Konservatorium in Linz.

Philipp Maintz erhielt zahlreiche Auszeichnungen und Stipendien: 2005 den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung. 2007 folgte ein Aufenthalt in der Cité Internationale des Arts in Paris, 2009 ein Stipendium der Akademie Schloss Solitude sowie 2010 das Stipendium der Deutschen Akademie in Rom Villa Massimo. 2013 war er Artiste résident auf Château de Chambord, 2015 ist er mit dem Stipendium des Freistaates Bayern für die Villa Concordia ausgezeichnet worden. 2018 folgte eine Einladung der Wilhelm Kempff Kulturstiftung nach Positano und 2024 als Stipendiat der Bundesregierung in die Casa Baldi nach Olevano Romano.

Bei den Salzburger Festspielen 2005 spielte das SWR Symphonieorchester die Uraufführung seines ersten großen Orchesterwerkes „heftige landschaft mit 16 bäumen“. Die Münchener Biennale für Neues Musiktheater eröffnete 2010 mit der Uraufführung seiner Oper „MALDOROR“. 2015 wurde sein Cellokonzert „upon a moment´s shallow rim“ durch die Staatsphilharmonie Nürnberg mit Alban Gerhardt als Solisten uraufgeführt, 2017 hat das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Christoph Eschenbach in der Berliner Philharmonie das Orchesterwerk „hängende gärten“ aus der Taufe gehoben. 2019 wurde die Kammeroper „THÉRÈSE“ bei den Osterfestspielen Salzburg und von der Hamburger Staatsoper in der Elbphilharmonie zum ersten Mal gespielt. Für die Saison 2020/21 entstanden im Auftrag des BOZAR Brüssel und des Orchestre Philharmonique Royal de Liège das Konzert für Orgel und Orchester „de figuris“ für den Organisten László Fassang, außerdem eine Neufassung des „klavierkonzerts“, die von Joonas Ahonen und dem ORF Radio-Symphonie-Orchester Wien unter Marin Alsop uraufgeführt wurde. Im Sommer 2022 brachte das Aurora Orchestra unter Nicholas Collon das Orchesterwerk „red china green house“ in der Kölner Philharmonie zu Gehör, 2024 folgte dort die Uraufführung des Werks „der zerfall einer illusion in farbige scherben“ durch das WDR-Sinfonieorchester unter Sylvain Cambreling.

In der Saison 2024/25 wird Philipp Maintz in seiner Heimatstadt Aachen als Composer in Focus des dortigen Sinfonieorchesters mit vier großen Werken, darunter einer großen Uraufführung portraitiert. Ein Höhepunkt dieser Saison ist die Aufführung seines Cellokonzerts „upon a moment´s shallow rim“ mit Johannes Moser als Solisten und dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin unter Markus Poschner in Berlin. Außerdem erklingen zum ersten Mal die Werke „jag die hunde zurück!“ für sechs Soprane und sechs Schlagzeuger durch Christoph Sietzen, sein Ensemble MOTUS und den Damen des WDR-Rundfunkchors in der Kölner Philharmonie und bei Wien Modern und sein zweites Streichquartett „maintenant. pas encore. plus jamais.“ durch das Quatuor Diotima im Gewandhaus zu Leipzig und dem Brucknerhaus in Linz.

Zu den Interpreten seiner Musik gehören neben Solisten wie Hansjörg Albrecht, Yulianna Avdeeva, Claudia Barainsky, Francesco Filidei, Alban Gerhardt, Otto Katzameier, Melise Mellinger, Marisol Montalvo, Nils Mönkemeyer, Jean-Frédéric Neuburger unter anderem auch das Arditti String Quartet und das Minguet Quartett, Ensemble Alternance, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Recherche, Kammerensemble Neue Musik Berlin, das Scharoun-Ensemble der Berliner Philharmoniker, Ensemble Modern, MusikFabrik NRW, das Rundfunksinfonieorchester Stuttgart, die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken, das BBC Symphony Orchestra, die Sinfonieorchester Aachen und Basel, sowie das Orchestre Philharmonique du Luxembourg und das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo neben dem Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, ORF Radio-Symphonieorchester Wien und die Münchner Philharmoniker.

  • 1977am 28. Februar in Aachen geboren
    1993-1997Kompositionsunterricht bei Michael Reudenbach in Aachen, Theorie- und Klavierunterricht an der Kirchenmusikschule in Aachen
    1997-2003Kompositionsstudium bei Robert HP Platz in Maastricht, Bachelor- und Master-Degree mit Auszeichnung
    2001Arbeitseinladung des Centre Henri Pousseur der Université de Liège · Stipendiat der Internationalen Ferienkurse für Neue Musik, Darmstadt · Stipendienpreis der Ferienkurse
    2002Honourable mention der International Gaudeamus Music Week Amsterdam
    2003Stage de composition et d‘informatique musicale am IRCAM, Paris · Arbeitsstipendium des nordrhein-westfälischen Kultusministeriums
    2003-2005 Aufbaustudium Komposition und elektronische Musik bei Karlheinz Essl am Bruckner-Konservatorium in Linz
    2004Niedersächsisches Künstlerstipendium für den Künstlerhof Schreyahn
    2005Förderpreis für Komposition der Ernst-von-Siemens-Musikstiftung
    2006Stipendium der Wilfried-Steinbrenner-Stiftung
    2007Stipendium der Bundesregierung für die Cité Internationale des Arts, Paris
    2009Stipendium der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart
    2010Uraufführung der Oper „MALDOROR“ bei der Biennale München · Stipendium der Bundesrepublik für einen Jahresaufenthalt in der Deutschen Akademie Villa Massimo, Rom
    2013Artiste resident auf der Domaine National de Château de Chambord (Loir-et-Cher)
    2014Uraufführung des Werkes „tríptico vertical“ durch Marisol Montalvo (Sopran) und die Münchner Philharmoniker unter Leitung von Christoph Eschenbach in München
    2015/16Stipendium des Freistaates Bayern für die Villa Concordia Bamberg
    2017Uraufführung des Werkes „hängende gärten“ durch das Deutsche Symphonie-Orchester Berlin unter Leitung von Christoph Eschenbach in der Berliner Philharmonie
    Beginn der Arbeit an einem umfangreichen Zyklus von „choralvorspielen“ für Orgel solo
    2018Eduard-Arnhold-Stipendium der Wilhelm Kempff Kulturstiftung in Positano, Italien
    2019Uraufführung der Kammeroper „THÉRÈSE“ nach Emile Zola und einem Libretto von Otto Katzameier bei den Osterfestspielen Salzburg sowie an der Hamburgischen Staatsoper
    2020Uraufführung des Orgelkonzerts „de figuris“ durch László Fassang und das Orchestre Philharmonique Royal de Liège unter Leitung von Gergely Madaras im Palais des Beaux Arts in Brüssel
    Uraufführung der Neufassung des Klavierkonzerts durch Joonas Ahonen und das ORF Radio-Symphonieorchester Wien unter Leitung von Marin Alsop beim musikprotokoll in Graz
    2024Stipendium der Bundedsregierung für die Casa Baldi, Olevano Romano
    Uraufführung des Werkes „der zerfall einer illusion in farbige scherben" durch das WDR-Symphonieorchester unter Leitung von Sylvain Cambreling in Köln
    2024/25„Composer-in-Focus“ beim Sinfonieorchester in Aachen
    Philipp Maintz lebt in Berlin und Halle (a.d. Saale)
    Interpreten u.a. Hansjörg Albrecht, Yulianna Avdeeva, Claudia Barainsky, Francesco Filidei, Alban Gerhardt, Otto Katzameier, Melise Mellinger, Marisol Montalvo, Nils Mönkemeyer, Jean-Frédéric Neuburger sowie das Arditti String Quartet und das Minguet Quartett, Ensemble Alternance, Ensemble Intercontemporain, Ensemble Recherche, Kammerensemble Neue Musik Berlin, das Scharoun-Ensemble der Berliner Philharmoniker, Ensemble Modern, MusikFabrik NRW, das Rundfunksinfonieorchester Stuttgart, die Deutsche Radiophilharmonie Saarbrücken, das BBC Symphony Orchestra, die Sinfonieorchester Aachen und Basel, sowie das Orchestre Philharmonique du Luxembourg und das Orchestre Philharmonique de Monte-Carlo, das Deutschen Symphonie-Orchester Berlin, ORF Radio-Symphonieorchester Wien, das WDR Symphonieorchester und die Münchner Philharmoniker.
    Interpreten des „choralvorspiel“-Zyklus u.a.: Hansjörg Albrecht, Anna-Victoria Baltrusch, Henry Fairs, Bernhard Haas, Martin Lücker, Angela Metzger, Marcel Andreas Ober, Maximilian Schnaus und Roman Summereder
  • Gordon Kampe: Philipp Maintz. In: Komponisten der Gegenwart, Edition Text + Kritik, München 1992ff. (52. Nlfg. 10/2014)

    Michael Töpel: Komponieren als Zwangshandlung. Ein Gespräch mit Philipp Maintz. In: Takte 1/2006, Kassel, 2f.

    Marie Luise Maintz: océan. Philipp Maintz schreibt ein neues Werk für das Ensemble Intercontemporain. In: Takte 2/2007, Kassel, 20

    F. Lennertz, „…solange es bei mir etwas anstößt“. Interview mit Philipp Maintz. In: Magazin der Aachener Zeitung vom 24. Februar 2007

    J.-P. Derrien, „le fils aimé de l’océan“. Interview mit Philipp Maintz. In: accents, la revue de l’Ensemble intercontemporain, Nr. 34, 2007, 4f.

    Michael Töpel: Philipp Maintz. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite, neu bearbeitete Ausgabe, Supplement, Kassel 2008, Spalten 508-510

  • fluchtlinie. musik für bariton und ensemble / NAHT (yo no pido a la noche explicaciones). musik für violine und violoncello / tourbillon. musik für violine, violoncello und klavier / ferner, und immer ferner. musik für orgel solo / wenn steine sich gen himmel stauen. musik für bariton und großes orchester
    Jean Deroyer, Francesco Filidei, Cosima Gerhardt, Cosima Gerhardt, Otto Katzameier, Robert Hp Platz, Ekkehard Windrich, Scharoun-Ensemble Der Berliner Philharmoniker, Orchestre Philharmonique De Monte-Carlo.
    Deutscher Musikrat, edition zeitgenössische musik. Wergo B00EYQ6C58

    gelände / zeichnung. musik für klavier solo und live-elektronik [klavierstück nr.2] (2006).
    Jan Gerdes, Klavier. Edition Zeitklang 2007.

    hängende gärten / tríptico vertical, sur: Philipp Maintz – Orchestra Works Vol.1, NEOS 2018 (NEOS 11712)

    trawl; NAHT (yo no pido a la noche explicaciones); und düsteren auges, blutbesprengt. musik für viola sola und live-elektronik.
    Ensemble Alternance. Stradivarius

    auf: Ensemble Alternance: Philipp Maintz – TRAWL, Stradivarius 2018 (STR 37080)

    zornerfüllte nächte, auf: Strandgut, Ensemble LUX:NM, Genuin 2018 (GEN 18628)

Aufführungen

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CharlotteSeitherNeues Werk für Stimme und Klavier 05.07.2025Dietrich Henschel (Bariton), Anne Le Bozec (Klavier)Bad Kissingen (Kissinger Sommer, Liederwerkstatt)Uraufführung
PhilippMaintzchoralvorspiel XIX (wie schön leucht uns der morgenstern) für orgel solo18.07.2025Georg Gottschlich (Orgel)Berlin (St. Marien Friedenau)
Andrea LorenzoScartazzini Enigma für Orchester18.07.2025Jenaer PhilharmonieSimon GaudenzToblach (Mahler Festwochen)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 19.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrabassklarinette), Krassimir Sterev (Akkordeon), Cantando AdmontCordula BürgiSalzburg (Salzburger Festspiele, Kollegienkirche)
ManfredTrojahnStreichquartett Nr. 326.07.2025Kuss QuartettHitzacker (Sommerliche Musiktage)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 27.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrab.klarinette), Krassimir Sterev (Akk.), Cantando AdmontCordula BürgiOssiach (Carinthischer Sommer, Stiftskirche)
CharlotteSeither„ahnst du“ für Orchester, Chor und Vokalensemble02.08.2025Orchester, Chor und Vokalensemble der Musikakademie der StudienstiftungMartin WettgesBruneck (Intercable Arena)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände) choralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände)07.08.2025Leo van Doeselaar (Orgel)Kampen (Bovenkerk)Niederländische Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)13.08.2025Anna-Victoria BaltruschTrier (Konstantinbasilika)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)17.08.2025Anna-Victoria BaltruschFulda (Dom St. Salvator)
PhilippMaintzchoralvorspiel III (die nacht ist vorgedrungen) für orgel solo22.08.2025Angela Metzger (Orgel)Berlin (Internationaler Orgelsommer, Dom)
DieterAmmannViola Concerto „No templates“30.08.2025Tabea Zimmermann (Viola) Lu­cerne Festival Contemporary OrchestraDavid RobertsonLuzern (Lucerne Festival)
Bernd AloisZimmermannMusique pour les soupers du Roi Ubu31.08.2025Deutsches Symphonieorchester BerlinAnja BihlmaierBonn
Beat FurrerKlavierkonzert Nr. 203.09.2025Francesco Piemontesi (Klavier), Orchestre de la Suisse RomandeJonathan NottGenf (Victoria Hall)Urauff., auch 4.9. Genf
DieterAmmannViolation für Violoncello und Orchester14.09.2025Sol Gabetta (Violoncello), Lucerne Festival Contemporary OrchestraRiccardo ChaillyLuzern (Lucerne Festival)
Matthias Pintscher NUR für Klavier und Ensemble26.09.2025Conrad Tao (Klavier), Konzerthausorchester Berlin Matthias PintscherBerlin (Konzerthaus)auch 27.9.
BeatFurrerPHAOS für Orchester28.09.2025Basel SinfoniettaTitus EngelBasel (Stadtcasino)Schweizer Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel IX (erbarm dich mein, o herre gott) für orgel solo06.10.2025Henry Fairs (Orgel)Berlin (Maria unter dem Kreuz, Vierter Orgelzyklus)
PhilippMaintzenglouti, haché11.10.2025Angela Metzger (Orgel) Madrid (Auditorio nacional de Música)Span. Erstauff.
DieterAmmannViola Concerto „No templates“16.10.2025Nils Mönkemeyer (Viola), Münchener KammerorchesterBas WiegersMünchen (Prinzregententheater)
ManfredTrojahnHerbstmusik - Sinfonischer Satz23.10.2025Tiroler SymphonieorchesterGerrit PrießnitzInnsbruck (Congress)auch 24.10.
BeatFurrerStudie III für Klavier solo02.11.2025Filippo Gorini (Klavier)Hong Kong (City Hall)Uraufführung
Beat Furrer PHAOS für Orchester02.11.2025Basel SinfoniettaTitus EngelEssen (Philharmonie)
Andrea LorenzoScartazziniEarth für Orchester (Neues Werk zum 200. Jubiläum der Bremer Philharmoniker)02.11.2025Bremer Philharmoniker Marko LetonjaBremen (Die Glocke)Urauff., auch 3.11.
GiselherKlebeDas Mädchen aus Domrémy23.11.2025Alexander Hannemann, Regie: Michael DissmeierDetmold (Hochschule für Musik)
Lubica CekovskáToy Procession or orchestra28.11.2025Houston Symphony OrchestraJuraj ValcuhaHouston (Jones Hall)Uraufführung
PhilippMaintzjag die hunde zurück! für sechs soprane und sechs schlagzeuger 29.11.2025N. Senatskaya/S. Bódi/I. Balzer-Wolf/C. Vélez Murcia/H. Kim/M. Viera (Soprane), Christoph SietzenWien (Festival Wien Modern, Konzerthaus)Österr. Erstaufführung
PhilippMaintzhaché für orgel solo, englouti für orgel solo09.12.2025Angela Metzger (Orgel)München (musica viva, Herkulessaal der Residenz)
PhilippMaintzchoralvorspiel II (rorate cæli desuper) für orgel solo14.12.2025Andreas Sieling (Orgel)Berlin (Dom)Uraufführung
BeatFurrer„Ira-Arca“ für Bassflöte und Kontrabass20.01.2026Kammerensemble Neue Musik Berlin Berlin (Konzerthaus)

Werke




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    Auf Anfrage

    red china green house
    für Orchester (2019/20), BA11702-72, in Vorbereitung
    Besetzung: 2 (2.a.Afl., Picc.),1, Eh,2(2.a.Bkl.),2(2.a.Kfg.) – 2,2,0,0 – Pk, Schlz. (2) – Str (8,8,6,4,2) /ca. 13 Minuten
    Uraufführung: 12.05.2022, Halle (Saale), Konzerthalle Ulrichskirche, Staatskappelle Halle, Dirigent: Michael Wendeberg




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    Auf Anfrage / In Vorbereitung

    septemberalbum
    lieder für sopran und ensemble nach gedichten von ron winkler (2010). BA 9789, in Vorbereitung
    Ensemble: Fl (auch AFl), Eh, Klar in B, BKlar in B, Fag – Hn in F, Trp in C, Pos (TBPos) – Schlg (2) – StrQuintett
    Teil-Uraufführung am 9. Dezember 2010 in Rom, Auditorium Parco della Musica: Ensemble Modern, Marisol Montalvo (Sopran), Leitung Johannes Kalitzke

  • Auf Anfrage / In Vorbereitung

    septemberalbum
    lieder für sopran und klavier nach gedichten von ron winkler (2010). BA 9395, in Vorbereitung
    ca. 20 Minuten
    Uraufführung am 7. November 2010 in Kassel, Kasseler Musiktage: Marisol Montalvo (Sopran), Markus Bellheim (Klavier)

    windinnres
    lieder für bariton und klavier nach gedichten von rainer maria rilke (2011/13). BA11046, in Vorbereitung
    (1. Tränen, Tränen, die aus mir brechen; 2. Mausoleum; 3. Urne, Fruchtknoten des Mohn; 4. Komm du, du letzter, den ich anerkenne)
    Uraufführung des 2. Satzes (Mausoleum) am 3. Juli 2011 in Bad Kissingen: Peter Schöne (Bariton), Jan Philip Schulze (Klavier)





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    Auf Anfrage

    paysages nouveaux
    für violine, viola und violoncello (2015). ca. 18 Minuten, in Vorbereitung
    Uraufführung 28. November 2015, Luxemburg, Philharmonie (rainy days): trio recherche

    streichquartett nr. 2 – dem fluss zuhören
    (2016/17), in Vorbereitung
    Uraufführung 15. Mai 2017 Marseille: Quatuor Diotima




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    Auf Anfrage / In Vorbereitung

    choralvorspiele
    für orgel solo (2017-)

    choralvorspiel I (veni, redemptor gentium), 8 Min
    Uraufführung 6.12.2019 Hamburg (Elbphilharmonie), Hansjörg Albrecht (Orgel)

    choralvorspiel III (die nacht ist vorgedrungen), 6 Min
    Uraufführung 18.12.2022 Frankfurt am Main (St. Katharinen), Martin Lücker (Orgel)

    choralvorspiel IV (vom himmel hoch, da komm ich her), 12 Min
    Uraufführung 18.12.2022 Frankfurt am Main (St. Katharinen), Martin Lücker (Orgel)

    choralvorspiel VI (ich steh an deiner krippen hier), 7 Min
    Uraufführung 18.12.2022 Frankfurt am Main (St. Katharinen), Martin Lücker (Orgel)

    choralvorspiel VII (o haupt voll blut und wunden), 5 Min
    Uraufführung 25.6.2022 Kassel (St. Martin), Bernhard Haas (Orgel)

    choralvorspiel XIII (o filii et filiæ), 8 Min
    Uraufführung 15.01.2023 Magdeburg (Kathedrale St. Sebastian), Marcel Andreas Ober (Orgel)

    choralvorspiel XIX (wie schön leucht‘ uns der morgenstern), 8 Min
    Uraufführung 6.1.2020 München (Jesuitenkirche St. Michael), Hansjörg Albrecht (Orgel)

    choralvorspiel XXXII (wer nur den lieben gott läßt walten), 10 Min
    Uraufführung 25.9.2021 Köln (Kunststation St. Peter), Angela Metzger (Orgel)

    choralvorspiel XXXVI (unüberwindlich starker held, sankt michael), 4 Min
    Uraufführung 6.1.2020 München (Jesuitenkirche St. Michael), Hansjörg Albrecht (Orgel)

    choralvorspiel XLII (meine seele erhebet den herren – magnificat-versetten), 8 Min
    Uraufführung 27.6.2022 Nürnberg (Frauenkirche), Angela Metzger (Orgel)

    choralvorspiel XLVI (morgenglanz der ewigkeit), 13 Min
    Uraufführung 19.7.2022 Köln (Hoher Dom), Hansjörg Albrecht (Orgel)

    choralvorspiel LI (kyrie XI, orbis factor), 6 Min
    Uraufführung 13.9.2020 Hamburg (St. Johannis-Harvesterhude), Hansjörg Albrecht (Orgel)

    choralvorspiel LIII (allein gott in der höh’ sei ehr), 10 Min
    Uraufführung 18.5.2022 Dresden (Hofkirche), Maximilian Schnaus (Orgel)

     

    études
    für klavier solo (2015-), BA 11065

    étude II (martellando), 4 Min
    Uraufführung 12.7.2015 Passau, Yulianna Avdeeva (Klavier)

    étude III (volteggiando), 6 Min
    Uraufführung 15.6.2020 Hamburg (Elbphilharmonie), William Youn (Klavier)

    étude IV (disinvoltamente) 5 Min
    Uraufführung 15.6.2020 Hamburg (Elbphilharmonie), William Youn (Klavier)

    und düsteren auges, blutbesprengt
    musik für viola sola und live-elektronik (2012). ca. 12 Minuten. BA 11034, in Vorbereitung
    Uraufführung am 10. März 2012, Brüssel (Ars Musica): Garth Knox (Viola)

Interview

Komponieren als Zwangshandlung

Ein Gespräch mit Philipp Maintz

Michael Töpel: Worin besteht der Auslöser Ihrer kompositorischen Arbeit, gibt es Themen, an denen Sie sich entzünden?

Philipp Maintz: Es ist mittlerweile zu einer Zwangshandlung geworden: Ich kann einfach nicht ohne! Früher stand zunächst der Wille, etwas machen zu wollen im Vordergrund, daraus ist die Notwendigkeit geworden, etwas machen zu müssen. Mit 16 bis 18 Jahren habe ich mich gefragt: Will ich lieber Komponist oder Maler werden? Ich habe mich dann für das Komponieren entschieden, weil das weniger Dreck macht – was nicht stimmt, wenn man die Radierkrümel betrachtet.

Sie radieren aber doch nicht auf dem Computer!

Ich schreibe zunächst alles schön mit der Hand, erst später mit dem Computer.

Warum dann also der Rechner?

Ein einfaches Beispiel: Ich verändere ein rhythmisches Modell, doch multipliziere ich nicht alles mit dem gleichen Faktor, so dass eine simple Vergrößerung dabei heraus kommt, sondern ich suche einen Wert, um den kürzere Tondauern weiter verkürzt, längere entsprechend verlängert werden. Natürlich kann man das auch umständlich mit dem Taschenrechner ermitteln. Hier ist der Computer sehr hilfreich, vor allem, wenn man sich ein entsprechendes Programm geschrieben hat, in das man nur den „Spreiz-Stauch-Faktor“ eingeben muss, um sofort das Ergebnis zu erhalten. Mit dem neuen rhythmischen Modell gehe ich dann wie ein Maler um, der sich die Farben angemischt hat. Aber den größeren Nutzen in der Verwendung des Computers beim Komponieren sehe ich darin, dass er mir immer wieder die Fragestellung abverlangt: Was will ich eigentlich? Der Rechner druckt mir nicht eigenständig die Partitur aus, vielmehr muss ich ihm ständig eingeben: Das sollst du machen. Ich gehe von Regeln aus, die ich selbst aufstelle und anwende. Beim Überprüfen des Ergebnisses greife ich überall dort ein, wo mir etwas nicht gefällt, ich „entregle“ dann, streiche, verändere so, wie es mir instinktiv richtig erscheint. Vielleicht stoße ich dabei auf Lücken oder Schwächen im Konzept. Dann muss ich die Regeln differenzieren.

Wie integrieren Sie Gesangstexte in eine solche Vorgehensweise? Welche Erfahrungen konnten Sie bei der Komposition der ersten fertig gestellten Nummer aus dem Zyklus „Septemberalbum“ nach Gedichten von Ron Winkler machen?

Lyrik kaufe ich gern stößeweise. Ich erlebe es so, dass ich einen dieser Gedichtbände aufschlage, und wenn es nicht gerade „Krempel“ ist, dann imaginiere ich beim Lesen entweder direkt Musik oder es ergibt sich ein Aura-Abdruck, den eine Musik hinterlassen könnte, ohne dass ich zunächst weiß, wie sie wirklich klingt. Gerade dies ist noch spannender, da ich dann gefordert bin nachzuforschen, welcher Klang zu diesem Abdruck gehört oder passt. Ron Winklers Gedichte haben mich mit ihrer zerbrechlich-gläsernen Sprache spontan angesprungen, da ich mich ihnen mit meinem Komponieren nahe fühle. Gleich beim ersten Lesen hatte ich den Eindruck: Das schreit danach, gesungen zu werden!

Wie gelingt es Ihnen, bei der Verbindung von Wort und Musik die semantische Ebene des Textes zu wahren?

Ich habe dem Gedicht den Sprechrhythmus entrissen, ihn durch meine üblichen Algorithmen gejagt, einen großen Berg Material dazu angelegt und dann mit dem Pinsel gezeichnet, wie ich es haben möchte. Der ganze Klaviersatz ist letztlich bestimmt aus Ableitungen des Sprechrhythmus. Ein Gedicht gibt einem eine gewisse Struktur vor. Warum soll ich mir als Komponist beim Andocken diese Struktur nicht nutzbar machen, indem ich sie in Musik übertrage?

Ist dieser Zyklus „Septemberalbum“ eine Station auf dem Weg, der Sie in Richtung Bühnenwerk führen soll?

Ja, ganz klar! Mich fasziniert das Musiktheater sehr!

Sie sprechen von „Musiktheater“, höre ich daraus ein Umgehen des Begriffs „Oper“?

Ich werde das Ding, das wahrscheinlich jeder andere als „Musiktheater“ bezeichnen würde, „Oper“ nennen. Von der Konzeption her stelle ich mir einen offenen Beginn vor mit Live-Elektronik oder einer Art Klanginstallation im Foyer, von dem aus sich das Geschehen in den Saal verlagert. Die Idee, der Anstoß kam von Peter Ruzicka. Ich war dafür sehr schnell zu haben, wobei mir ein „Grundgefühl“, wie eine solche Oper beschaffen sein könnte, durch den Sinn geisterte. Ein wenig bin ich bestimmt von der Vorstellung, dass meine Oper ein Stück weit auch ein „Kommentar zur Zeit“ sein möchte …

Als schöpferischer Mensch entdecken Sie sich vermutlich stets auf der Suche nach Inspirationsgebern oder Stimulanzen.

Ich gehe noch einen Schritt weiter, denn ich habe das Gefühl, meine Umwelt wie durch ein Sieb wahrzunehmen, auf dem alles unter diesem Aspekt geprüft wird: Kann ich’s gebrauchen oder nicht? Das können auch mathematische, physikalische Dinge sein. Ich habe mich für eine Weile durch Fraktalmathematik „gefressen“, wobei ich nicht alles verstanden habe, doch hat dies in mir einen Widerhall ausgelöst, der für mich nützlich war, indem er eine Reibefläche für einige Ideen gewesen ist.
Und dies führt wieder zur Oper: Nehmen wir hierfür die Metapher einer Landschaft, in der verschiedene Personen stehen, die ihren Zustand beschreiben, die Handlung erwächst aus diesen Beschreibungen und aus deren Verknüpfung. Aus der Beschäftigung mit der Theorie der Relativität des Raumes und des Zeitverlaufs in Umgebung von Massekörpern hat sich für mich ein Bild ergeben: „Oper“ stelle ich mir als Gebäude vor, in dem diese „Massekörper“ stehen, die durch ihre pure Anwesenheit den Raum verziehen und verzerren …

… indem sie sich äußern.

Genau! So etwas hinterlässt Spuren und gerät zu einem höchst dynamischen Verlauf. Wenn man einen Stein ins Wasser wirft, ist die Oberfläche hinterher auch nicht mehr die gleiche wie vorher.

Das Gespräch wurde am 17. März 2006 in Berlin geführt.

aus: Takte 1/2006 (S. 2-3)

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