Gerhard Wimberger

Biographie

Gerhard Wimberger wurde am 30. August 1923 in Wien geboren und starb am 13. Oktober 2016 in Salzburg. Er studierte von 1940 bis 1947 (unterbrochen durch Arbeits- und Militärdienst) am Mozarteum Salzburg Komposition bei C. Bresgen und Job. N. David sowie Dirigieren bei Clemens Krauss und Bernhard Paumgartner. Von 1947 bis 1951 wirkte er als Korrepetitor an der Wiener Volksoper und am Salzburger Landestheater. Er war von 1949 bis 1953 Mitarbeiter der Salzburger Festspiele und von 1953 bis 1981 Leiter der Dirigentenklasse an der Akademie (seit 1970 Hochschule) Mozarteum. Dort leitete er zudem von 1968 bis 1991 eine Kompositionsklasse. Von 1971 bis 1991 gehörte er dem Direktorium der Salzburqer Festspiele an. Wimberger ist seit 1977 korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste. Von 1990 bis 1998 stand er der österreichischen Verwertungsgesellschaft Autoren, Komponisten und Musikverleger (AKM) als Präsident vor. Hinzu kommt eine internationale Tätigkeit als Dirigent und Jurymitglied.

  • 1923am 30. August in Wien geboren
    seit 1927wohnhaft in Salzburg
    1940-1947Kompositionsstudium am Mozarteum in Salzburg bei Cesar Bresgen und Johann Nepomuk David sowie Dirigierstudium bei Clemens Krauss und Bernhard Paumgartner, unterbrochen 1941-1945 durch Arbeits- und Militärdienst
    1947/48Korrepetitor an der Wiener Volksoper
    1948-1951Kapellmeister am Salzburger Landestheater
    1953-1981Leiter der Dirigentenklasse am Mozarteum in Salzburg
    1956Anerkennungspreis des Österreichischen Unterrichtsministeriums
    1957-1967Leiter des Salzburger Akademieorchesters
    1959außerordentlicher Professor an der Hochschule Mozarteum
    1967Österreichischer Staatspreis für Komposition
    1968-1991Leiter einer Kompositionsklasse am Mozarteum in Salzburg
    1969Ordentlicher Hochschulprofessor
    1971-1991Mitglied des Direktoriums der Salzburger Festspiele
    1977Würdigungspreis für Musik des Österreichischen Bundesministeriums für Unterricht und Kunst
    1977Korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste in München
    1990-1998Präsident der AKM Österreich (Autoren, Komponisten, Musikverleger)
    1991emeritiert
    2000-2003Stellvertretender Vorsitzender des Universitätsbeirates der Universität Mozarteum
    seit 2006Mitglied des Beirates der Giordano Bruno Stiftung Als Dirigent (vor allem Mozart und Moderne) im In- und Ausland tätig. Zahlreiche Schriften, Aufsätze und Reden. Als Juror bei vielen internationalen Wettbewerben (Komposition und Interpretation) verpflichtet.
    2016am 13. Oktober in Salzburg gestorben.
  • „In Wimbergers Schaffen dominieren musikdramatische Werke bzw. Kompositionen für größere Besetzungen; traditionelle Gattungen der Kammermusik finden demgegenüber erst relativ spät Eingang in sein Oeuvre. Das Nebeneinander von Tragik und Komik, von vertraut Klingendem und avancierter Klangsprache, das Bekenntnis zu einer Vielfalt stilistischer Möglichkeiten und einer damit verbundenen Offenheit und Toleranz gegenüber allem, was das Phänomen Musik in seiner Komplexität ausmacht: diese kompositorische Haltung findet im Werk Wimbergers in besonderer Weise Niederschlag. Dies impliziert ebenso gelegentliche Affinitäten zum Bereich der Unterhaltungsmusik und des Jazz wie eine kritische Haltung gegenüber jeglicher Art von ästhetischer Dogmatik, und ? vor allem in seinem jüngeren Schaffen ? eine intensive Auseinandersetzung mit philosophischen und weltanschaulichen Inhalten.“
    Peter Revers

  • Der Komponist zwischen Elfenbeinturm und Kommerz. Jahresbericht der Hochschule Mozarteum Salzburg 1967/68

    Mozart und wir. Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg 19, Februar 1971

    Erfahrungen mit Improvisation. In: Österreichische Musikzeitschrift 30, 1975, 42

    Komponieren für die Jugend. In: Österreichische Musikzeitschrift 30, 1975, 40

    Zeitgenössische Musik bei den Salzburger Festspielen – Aufgaben und Probleme. In: Österreichische Musikzeitschrift 31, 1979, 364-366

    Die zeitgenössische Musik und Mozart. In: Österreichische Musikzeitschrift 34, 1979, 71-74

    Rede Über Mozart, 1980. Schriftenreihe des Stadtvereins Salzburg, Sonderheft 1 und Mitteilungen der Internationalen Stiftung Mozarteum Salzburg 28, August 1980

    Salzburger Festspiele – heute und morgen. Salzburger Festspiel Informationen, Heft 17, Juni 1981

    Zur Situation – Betrachtungen eines Komponisten. Studien zur Wertungsforschung, Band 14. Universal Edition, Wien/Graz 1981

    Auf der Suche nach den verlorenen Kriterien – unpopuläre Anmerkungen zu einem Unbehagen. In: Das Orchester 29, 1981, 936

    Selbstcharakteristik. In: Österreichische Musikzeitschrift 38, 1983, 163-165

    „… nicht nur Musik. Musikerleben – Festspieljahre – Begegnungen – Gedanken“. Otto Müller Verlag, 1997

    Kreuz-Weg – Quellen des Christentums, Fakten, Hypothesen, Fragen (Edition Va Bene)

  • Lexikonartikel

    Wimberger, Gerhard. In: Riemann Musiklexikon. B. Schott’s Söhne, Mainz 1959, 931

    Wimberger, Gerhard. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart, Band 14. Bärenreiter, Kassel 1968, 707

    Wimberger, Gerhard. In: Riemann Musiklexikon, Ergänzungsband. B. Schott’s Söhne, Mainz 1972, 914

    Wimberger, Gerhard. In: The New Grove Dictionary of Music and Musicians, Band 20. Macmillan, London 1980, 446

    Wimberger, Gerhard. In: Lexikon zeitgenössischer Musik aus Österreich. Komponisten und Komponistinnen des 20. Jahrhunderts. Hrsg. von Bernhard Günther. Music information center austria, 1997, 1138-1143

    Peter Revers: Gerhard Wimberger. In: Die Musik in Geschichte und Gegenwart. Zweite, neu bearbeitete Ausgabe, Personenteil, Band 17, Kassel ….., Spalten 1005-1006


    Einzelne Beiträge

    E. Preuáner: Gerhard Wimberger. Programmheft des NDR-Sinfonie-Orchesters Hamburg vom 20./21.5.1962

    Franz Willnauer: Über Gerhard Wimbergers Oper „Dame Kobold“. Programmheft der Städtischen Bühnen Frankfurt/Main vom 24.9.1964

    Walter Szmolyan: Würdigungspreis für Gerhard Wimberger. In: Österreichische Musikzeitschrift 34, 1979, 156/157

    Harald Goertz: Gerhard Wimberger, Österreichische Komponisten des XX. Jahrhunderts, Band 25. Elisabeth Lafite/Österreichischer Bundesverlag, Wien, 1991

    Musikalische Dokumentation „Gerhard Wimberger“. Konzert-Ausstellung 1992, Musiksammlung der Österreichischen Nationalbibliothek

Aufführungen

composer_first_namecomposer_last_nametitledateorchestraconductorlocationspecial
CharlotteSeitherNeues Werk für Stimme und Klavier 05.07.2025Dietrich Henschel (Bariton), Anne Le Bozec (Klavier)Bad Kissingen (Kissinger Sommer, Liederwerkstatt)Uraufführung
PhilippMaintzchoralvorspiel XIX (wie schön leucht uns der morgenstern) für orgel solo18.07.2025Georg Gottschlich (Orgel)Berlin (St. Marien Friedenau)
Andrea LorenzoScartazzini Enigma für Orchester18.07.2025Jenaer PhilharmonieSimon GaudenzToblach (Mahler Festwochen)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 19.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrabassklarinette), Krassimir Sterev (Akkordeon), Cantando AdmontCordula BürgiSalzburg (Salzburger Festspiele, Kollegienkirche)
ManfredTrojahnStreichquartett Nr. 326.07.2025Kuss QuartettHitzacker (Sommerliche Musiktage)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 27.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrab.klarinette), Krassimir Sterev (Akk.), Cantando AdmontCordula BürgiOssiach (Carinthischer Sommer, Stiftskirche)
CharlotteSeither„ahnst du“ für Orchester, Chor und Vokalensemble02.08.2025Orchester, Chor und Vokalensemble der Musikakademie der StudienstiftungMartin WettgesBruneck (Intercable Arena)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände) choralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände)07.08.2025Leo van Doeselaar (Orgel)Kampen (Bovenkerk)Niederländische Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)13.08.2025Anna-Victoria BaltruschTrier (Konstantinbasilika)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)17.08.2025Anna-Victoria BaltruschFulda (Dom St. Salvator)
PhilippMaintzchoralvorspiel III (die nacht ist vorgedrungen) für orgel solo22.08.2025Angela Metzger (Orgel)Berlin (Internationaler Orgelsommer, Dom)
DieterAmmannViola Concerto „No templates“30.08.2025Tabea Zimmermann (Viola) Lu­cerne Festival Contemporary OrchestraDavid RobertsonLuzern (Lucerne Festival)
Bernd AloisZimmermannMusique pour les soupers du Roi Ubu31.08.2025Deutsches Symphonieorchester BerlinAnja BihlmaierBonn
Beat FurrerKlavierkonzert Nr. 203.09.2025Francesco Piemontesi (Klavier), Orchestre de la Suisse RomandeJonathan NottGenf (Victoria Hall)Urauff., auch 4.9. Genf
DieterAmmannViolation für Violoncello und Orchester14.09.2025Sol Gabetta (Violoncello), Lucerne Festival Contemporary OrchestraRiccardo ChaillyLuzern (Lucerne Festival)
Matthias Pintscher NUR für Klavier und Ensemble26.09.2025Conrad Tao (Klavier), Konzerthausorchester Berlin Matthias PintscherBerlin (Konzerthaus)auch 27.9.
BeatFurrerPHAOS für Orchester28.09.2025Basel SinfoniettaTitus EngelBasel (Stadtcasino)Schweizer Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel IX (erbarm dich mein, o herre gott) für orgel solo06.10.2025Henry Fairs (Orgel)Berlin (Maria unter dem Kreuz, Vierter Orgelzyklus)
PhilippMaintzenglouti, haché11.10.2025Angela Metzger (Orgel) Madrid (Auditorio nacional de Música)Span. Erstauff.
DieterAmmannViola Concerto „No templates“16.10.2025Nils Mönkemeyer (Viola), Münchener KammerorchesterBas WiegersMünchen (Prinzregententheater)
ManfredTrojahnHerbstmusik - Sinfonischer Satz23.10.2025Tiroler SymphonieorchesterGerrit PrießnitzInnsbruck (Congress)auch 24.10.
BeatFurrerStudie III für Klavier solo02.11.2025Filippo Gorini (Klavier)Hong Kong (City Hall)Uraufführung
Beat Furrer PHAOS für Orchester02.11.2025Basel SinfoniettaTitus EngelEssen (Philharmonie)
Andrea LorenzoScartazziniEarth für Orchester (Neues Werk zum 200. Jubiläum der Bremer Philharmoniker)02.11.2025Bremer Philharmoniker Marko LetonjaBremen (Die Glocke)Urauff., auch 3.11.
GiselherKlebeDas Mädchen aus Domrémy23.11.2025Alexander Hannemann, Regie: Michael DissmeierDetmold (Hochschule für Musik)
Lubica CekovskáToy Procession or orchestra28.11.2025Houston Symphony OrchestraJuraj ValcuhaHouston (Jones Hall)Uraufführung
PhilippMaintzjag die hunde zurück! für sechs soprane und sechs schlagzeuger 29.11.2025N. Senatskaya/S. Bódi/I. Balzer-Wolf/C. Vélez Murcia/H. Kim/M. Viera (Soprane), Christoph SietzenWien (Festival Wien Modern, Konzerthaus)Österr. Erstaufführung
PhilippMaintzhaché für orgel solo, englouti für orgel solo09.12.2025Angela Metzger (Orgel)München (musica viva, Herkulessaal der Residenz)
PhilippMaintzchoralvorspiel II (rorate cæli desuper) für orgel solo14.12.2025Andreas Sieling (Orgel)Berlin (Dom)Uraufführung
BeatFurrer„Ira-Arca“ für Bassflöte und Kontrabass20.01.2026Kammerensemble Neue Musik Berlin Berlin (Konzerthaus)

Werke














  • Bachonanzen
    für 12 Instrumentalisten (2008), AoE 10598, Aufführungsmaterial leihweise
    Besetzung: Fl, Eh, Klar, Fag, Hn, Trp, Pk, Schl, Vl 1, Vl 2, Va, Vc, Kb (eventuell el. verstärkt) / ca. 10 Minuten
    Uraufführung am 10. Oktober 2008 in Salzburg, Solitär: Ensemble acrobat, Leitung David Danzmayr

    Combophonie
    für sieben Instrumentalisten (1994/95), AoE 10614
    Besetzung: Klar, Altsax, Jazztrp, Git (el. verstärkt), Kb (el. verstärkt), Schl, Klav / 17 Minuten
    Uraufführung am 26. März 1998 in Wien: „Die Reihe“, Leitung Gottfried Rabl




  • B. Schott’s Söhne, Mainz
    Schaubudengeschichte. Oper (1952/53); Kästner Liederbuch. Sieben Chansons für mittlere Singstimme und Klavier (1952/1961); Konzert für Klavier und Kammerorchester (1955); Allegro giocoso aus dem „Divertimento für Mozart“ (1956); Figuren und Phantasien. Drei Sätze für Orchester (1957); Heiratspost-Kantate (1957); Drei lyrische Chansons nach Gedichten von Jaques Prèvert (1957); LaBattaglia oder Der rote Federbusch. Oper (1959/60); Partita giocosa für kleines Orchester (1960); Etude dramatique, Orchester (1961); Stories für Bläser und Schlagzeug (1962); Hero und Leander. Tanzdrama (1962/63); Hero und Leander. Suite nach dem Tanzdrama für Orchester (1963); Dame Kobold. Oper (1963/64); Risonanze für drei Orchestergruppen (1965/66); Vier Sätze nach deutschen Volkslieder für Sopran, Chor und Jazz-Combo (1966); Ars amatoria, Kantate nach Ovid (1967); Chronique, Orchester (1968/69); Singsang. Für Singstimmen und Jazz-Combo (197

    Edition Modern, München
    Der Handschuh. Kammerballett (1955); Augustin-Variationen für Orchester (1956)

    Verlag Doblinger, Wien
    Variazione cromatica über einen Walzer von A. Diabelli (1981)

    Desch Verlag, München
    Das Opfer Helena. Kammermusical für Schauspieler nach der Komödie von Wolfgang Hildesheimer (1967)

    Elektronische Musik
    Versuch I „Klänge“ (1975)
    Versuch II „Natur Musik“ (1975)

    Unveröffentlicht
    Musica brevis für Orchester (1950); König für einen Tag. Ballett (1951); Trio für Flöte, Violine und Klavier (1951); Kammerkonzert für vier Bläser, Schlagzeug und Streicher (1952); Vier Stücke für Flöte und Klavier (1952); Fünf Studien für Klavier (1952); Divertimento für Streichorchester (1954); Charakterstücke für Flöten und Klavier (1967); Rufe für zwölf Blechbläser (1979)

    Ferner Bühnen-, Hörspiel-, Fernseh- und Filmmusik

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