Vadim Karassikov

Biographie

Vadim Karassikov wurde am 7. November 1972 in Ekaterinburg geboren. Er schloss seine Studien an der Staatlichen Musikakademie Ekaterinburg 1993 sowie am Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium Moskau 1998 ab, an dem er u.a. bei Edison Denissov studierte. Seit 1995 werden seine Werke von den wichtigsten internationalen Musikfestivals und Konzertreihen aufgeführt. 1996 wurde er mit dem Kompositionspreis des Ersten Internationalen Musikfestivals »Dialog«, Moskau ausgezeichnet und erhielt mehrere Stipendien, u.a. 1998 des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD), 2000 vom Künstlerhof Schreyahn, 2002 in Herrenhaus-Edenkoben, 2003 der Berliner Akademie der Künste, 2008 ein Fleetinsel-Stipendium der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg. Er erhielt Kompositionsaufträge vom Ensemble Modern, von den Donaueschinger Musiktagen, vom Klangforum Wien, der Philharmonie Luxemburg und dem Ensemble Intercontemporain, den Neuen Vokalsolisten Stuttgart, dem ORF und dem ensemble recherche. 2013/14 war er Stipendiat des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Bamberg.

  • 1972am 7. November in Ekaterinburg geboren
    1993Abschluss an der Staatlichen Musikakademie Ekaterinburg
    seit 1995werden seine Werke regelmäßig sowohl von den wichtigsten internationalen Musikfestivals und Konzertreihen als auch in anderen Konzertprogrammen etwa in Moskau, Paris, New York, Amsterdam, Wien, Berlin, Stockholm, Los Angeles, Montreal, Brüssel, Manchester, Huddersfield, Minneapolis, Antwerpen, Toronto, Luxemburg, Dresden, Buenos Aires, Salzburg, Frankfurt, Graz, Hamburg, Linz, Stuttgart, Darmstadt aufgeführt
    1996Kompositionspreis des Ersten Internationalen Musikfestivals „Dialog“, Moskau
    1998Abschluss vom Staatlichen Tschaikowsky-Konservatorium Moskau, an dem er u.a. bei Edison Denissov studierte Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD)
    2000Künstlerhof-Schreyahn-Stipendium
    2002Stipendium Herrenhaus-Edenkoben
    2003Stipendium Berliner Akademie der Künste
    2008Fleetinsel-Stipendium der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg
    2013Stipendium des Internationalen Künstlerhauses Villa Concordia Bamberg
    Er erhielt Kompositionsaufträge vom Ensemble Modern, von den Donaueschinger Musiktagen, vom Klangforum Wien, der Philharmonie Luxembourg und dem Ensemble Intercontemporain, den Neuen Vokalsolisten Stuttgart, dem ORF und dem ensemble recherche.
    Außerdem komponierte er für das Internationale Musikinstitut in Darmstadt, das Wiener Konzerthaus, den Berliner Kultursenat, die Internationale Musikwoche Gaudeamus Amsterdam, die „opera silens“ in Hamburg, für Claude Delangle und Carin Levine.
    Seine Werke werden regelmäßig vom Radio France, Holland Radio, ORF, WDR, HR, MDR, Radio Bremen und anderen Sendern ausgestrahlt. Sie sind auch auf CD von BIS-Grammofon, Schweden (BIS-CD 765) erschienen.
  • „Die Stille dieser Musik ist die einer frosterstarrten Katastrophe, jedoch zugleich auch die eines unbegrenzten Glücks.

    Hier gelangen die Intensität der emotionalen Spannungen und die der geistigen Konzentration an ihre äußerste Grenze. Diese Stille – wie ich sie empfinde – hat die Kraft eines Kontinuums, umfasst sie doch durch die scheinbare Abwesenheit des Klanges alles klanglich Mögliche.
    Jeden einzelnen Klang, der die Grenzen dieses Kontinuums überschreitet, nehme ich als Ereignis von außergewöhnlichem, von wahrhaft unschätzbarem Wert wahr. Genau so unschätzbar wie jene ganzheitliche Wirklichkeit, von der dieser Klang immer ein Teil bleiben wird. Und wie dieses eine Ereignis bleibt mir auch jeder einzelne Klang immer ein Geheimnis.
    Der Raum des Hörbaren ist nur der eine von zweien, in denen diese Musik ins Bewusstsein dringt.

    Der andere Raum ist der des Sehbaren.

    Der Bereich des Gestischen bildet den sehbaren Raum dieser Musik. Jede Geste besitzt genau den gleichen Wert wie der Klang.

    Denn es ist immer die Energie eines Klanges, aus der sich der Ursprung der Geste bildet. In der Tat besitzt jeder Klang diese Energie.
    Jeden musikalischen Klang empfinde ich auch als Geste, die sich auf den Raum des Hörbaren projiziert.

    In dieser Musik verliert die Geste oft nahezu völlig ihre hörbare Dimension, hierdurch wird der Zuhörer zum Zuschauer.

    Und wie ein Klang hier stets seinen eigenen Weg an dem Rand zur Stille entlang zieht, so zeichnet ihn die Geste an der Grenze zur Reglosigkeit.

    Das Reglose ist hier die Stille der Geste. Und wie der Klang sich in diesen Werken oft abermals in das Reich der Stille zurückzieht, um von dort aus erneut zu erscheinen – oder um dort für immer zu verbleiben –, so verliert die Geste fast oder gänzlich ihre Umrisse im Raum des Reglosen.
    Worauf es ankommt, ist nicht die bloße Tatsache der Abwesenheit dessen, was für gewöhnlich als musikalisches Material erscheint (4‘33”), sondern vielmehr die außerordentliche Fassbarkeit dieses Grenzbereichs, in dem Musik sich zu formen beginnt und von wo aus sie sich aus der Starre der Gegenwart löst.“
    Vadim Karassikov, 2001

  • „Mir gefällt diese Musik sehr, denn sie besitzt eine so ausgesprochen tiefe Konzentration. All ihre Elemente sind völlig in sich ausgewogen und auf diese Konzentration hin ausgerichtet. Ich schätze hier besonders diese neuartige Qualität, die den Vergleich mit der Konzentration bei Webern zulässt.“
    Sofia Gubaidulina, 1996

    „Vadim Karassikov ist einer der begabtesten Komponisten seiner Generation.“
    Beat Furrer, 2002

Aufführungen

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CharlotteSeitherNeues Werk für Stimme und Klavier 05.07.2025Dietrich Henschel (Bariton), Anne Le Bozec (Klavier)Bad Kissingen (Kissinger Sommer, Liederwerkstatt)Uraufführung
PhilippMaintzchoralvorspiel XIX (wie schön leucht uns der morgenstern) für orgel solo18.07.2025Georg Gottschlich (Orgel)Berlin (St. Marien Friedenau)
Andrea LorenzoScartazzini Enigma für Orchester18.07.2025Jenaer PhilharmonieSimon GaudenzToblach (Mahler Festwochen)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 19.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrabassklarinette), Krassimir Sterev (Akkordeon), Cantando AdmontCordula BürgiSalzburg (Salzburger Festspiele, Kollegienkirche)
ManfredTrojahnStreichquartett Nr. 326.07.2025Kuss QuartettHitzacker (Sommerliche Musiktage)
Beat FurrerProphezeiungen – für Alt, Kontrabassklarinette und Akkordeon 27.07.2025Helena Sorokina (Alt), Marco Sala (Kontrab.klarinette), Krassimir Sterev (Akk.), Cantando AdmontCordula BürgiOssiach (Carinthischer Sommer, Stiftskirche)
CharlotteSeither„ahnst du“ für Orchester, Chor und Vokalensemble02.08.2025Orchester, Chor und Vokalensemble der Musikakademie der StudienstiftungMartin WettgesBruneck (Intercable Arena)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände) choralvorspiel XXXVII (so nimm denn meine hände)07.08.2025Leo van Doeselaar (Orgel)Kampen (Bovenkerk)Niederländische Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)13.08.2025Anna-Victoria BaltruschTrier (Konstantinbasilika)
PhilippMaintzchoralvorspiel XXXVIII (schmücke dich, o liebe seele)17.08.2025Anna-Victoria BaltruschFulda (Dom St. Salvator)
PhilippMaintzchoralvorspiel III (die nacht ist vorgedrungen) für orgel solo22.08.2025Angela Metzger (Orgel)Berlin (Internationaler Orgelsommer, Dom)
DieterAmmannViola Concerto „No templates“30.08.2025Tabea Zimmermann (Viola) Lu­cerne Festival Contemporary OrchestraDavid RobertsonLuzern (Lucerne Festival)
Bernd AloisZimmermannMusique pour les soupers du Roi Ubu31.08.2025Deutsches Symphonieorchester BerlinAnja BihlmaierBonn
Beat FurrerKlavierkonzert Nr. 203.09.2025Francesco Piemontesi (Klavier), Orchestre de la Suisse RomandeJonathan NottGenf (Victoria Hall)Urauff., auch 4.9. Genf
DieterAmmannViolation für Violoncello und Orchester14.09.2025Sol Gabetta (Violoncello), Lucerne Festival Contemporary OrchestraRiccardo ChaillyLuzern (Lucerne Festival)
Matthias Pintscher NUR für Klavier und Ensemble26.09.2025Conrad Tao (Klavier), Konzerthausorchester Berlin Matthias PintscherBerlin (Konzerthaus)auch 27.9.
BeatFurrerPHAOS für Orchester28.09.2025Basel SinfoniettaTitus EngelBasel (Stadtcasino)Schweizer Erstauff.
PhilippMaintzchoralvorspiel IX (erbarm dich mein, o herre gott) für orgel solo06.10.2025Henry Fairs (Orgel)Berlin (Maria unter dem Kreuz, Vierter Orgelzyklus)
PhilippMaintzenglouti, haché11.10.2025Angela Metzger (Orgel) Madrid (Auditorio nacional de Música)Span. Erstauff.
DieterAmmannViola Concerto „No templates“16.10.2025Nils Mönkemeyer (Viola), Münchener KammerorchesterBas WiegersMünchen (Prinzregententheater)
ManfredTrojahnHerbstmusik - Sinfonischer Satz23.10.2025Tiroler SymphonieorchesterGerrit PrießnitzInnsbruck (Congress)auch 24.10.
BeatFurrerStudie III für Klavier solo02.11.2025Filippo Gorini (Klavier)Hong Kong (City Hall)Uraufführung
Beat Furrer PHAOS für Orchester02.11.2025Basel SinfoniettaTitus EngelEssen (Philharmonie)
Andrea LorenzoScartazziniEarth für Orchester (Neues Werk zum 200. Jubiläum der Bremer Philharmoniker)02.11.2025Bremer Philharmoniker Marko LetonjaBremen (Die Glocke)Urauff., auch 3.11.
GiselherKlebeDas Mädchen aus Domrémy23.11.2025Alexander Hannemann, Regie: Michael DissmeierDetmold (Hochschule für Musik)
Lubica CekovskáToy Procession or orchestra28.11.2025Houston Symphony OrchestraJuraj ValcuhaHouston (Jones Hall)Uraufführung
PhilippMaintzjag die hunde zurück! für sechs soprane und sechs schlagzeuger 29.11.2025N. Senatskaya/S. Bódi/I. Balzer-Wolf/C. Vélez Murcia/H. Kim/M. Viera (Soprane), Christoph SietzenWien (Festival Wien Modern, Konzerthaus)Österr. Erstaufführung
PhilippMaintzhaché für orgel solo, englouti für orgel solo09.12.2025Angela Metzger (Orgel)München (musica viva, Herkulessaal der Residenz)
PhilippMaintzchoralvorspiel II (rorate cæli desuper) für orgel solo14.12.2025Andreas Sieling (Orgel)Berlin (Dom)Uraufführung
BeatFurrer„Ira-Arca“ für Bassflöte und Kontrabass20.01.2026Kammerensemble Neue Musik Berlin Berlin (Konzerthaus)

Werke


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    Auf Anfrage / In Vorbereitung

    beyond the boundary of silence
    for violin, clarinet and piano (2002/03). ca. 28 Minuten. BA 8555, in Vorbereitung
    Uraufführung am 17. Oktober 2003 in Donaueschingen: Mitglieder des Klangforum Wien

    factor-space
    for flute, violoncello and piano (2000). ca. 15 Minuten. BA 8297, Set mit 3 Spielpartituren im Umschlag in Vorbereitung
    Included versions:
    – factor-space for piano solo
    – factor-space for flute and piano
    – factor-space for cello and piano
    Uraufführung factor-space for flute, violoncello and piano am 14. Februar 2000 in Wiesbaden: Hessisches Staatstheater, the Cologne-connection trio
    Uraufführung factor-space for piano solo am 1. Mai 2006 in Los Angeles, Monday Evening Concerts at LACMA: Marino Formenti

    looming outlines of autumn
    for clarinet, violin and violoncello (2001). ca. 10 Minuten. BA 8285, Set mit drei Spielpartituren im Umschlag in Vorbereitung
    Uraufführung am 11. Oktober 2001 in Graz, Steirischer Herbst: Ensemble Recherche

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    Auf Anfrage / In Vorbereitung

    pleats of noon
    for five voices (2000). ca. 12 Minten. BA 8296, Vokalpartitur in Vorbereitung
    Uraufführung am 24. März 2000 in Frankfurt: Belcanto Ensemble, Frankfurt

    the structure of nothing
    for five voices (1998). ca. 8 Minuten 30 Sekunden. BA 8295, Vokalpartitur in Vorbereitung
    Uraufführung am 1. August 1998 in Darmstadt: Belcanto Ensemble Frankfurt, Leitung Vikintas Baltakas

  • prana
    for 3 voices, viola and cello (2007)
    31 one cast versions included (5 solo versions [each part as an independent solo-piece], 10 duo, 10 trio, 5 quartet and 1 quintet versions)
    Uraufführung (Quintett) am 1. Dezember 2007 in Berlin (Ballhaus Naunyn): Neue Vocalsolisten Stuttgart, Ensemble Resonanz Hamburg

    tissue of metaphor
    for alto-saxophone and violoncello (1996). ca. 12 Minuten
    Uraufführung am 24. November 1996 in Moskau, „Moskauer Herbst 1996“: Solisten der Moskauer Staatsphilharmonie [Alexei Volkov (Alt-Saxophon), Alexander Zagorinsky (Cello)]
    Weiteres Werk

    Editions Billaudot, Paris

    casus in terminus
    for alto-saxophone, violoncello and piano (1995). ca. 6 Minuten 30 Sekunden
    Uraufführung im Juli 1995 in Paris: Claude Delangle (Altsaxophon), Odile Delangle (Klavier), Verene Westphal (Violoncello)

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