Ernst Krenek

Biographie

1900am 23. August in Wien geboren
1906erster Musikunterricht (Klavier)
1916Kompositionsstudium an der Wiener Musikakademie bei Franz Schreker
1919Philosophiestudium an der Universität in Wien
1920-1923Kompositionsstudium an der Staatlichen Musikhochschule in Berlin bei Franz Schreker
1924Aufenthalt in der Schweiz / Reise nach Frankreich und Italien
1925Assistent Paul Bekkers am Staatstheater Kassel
1927in gleicher Funktion in Wiesbaden
1928Rückkehr nach Wien
1929Nordafrikareise
1930-1933Rege literarische Tätigkeit, insbesondere für die „Frankfurter Zeitung“
1934Spanienreise
1935-1937Konzert- und Vortragstätigkeit / Literarische Arbeit (Redakteur der Musikzeitschrift »23«) / Beiträge für die „Wiener Zeitung“
1937Erste Amerikareise
1938Emigration / Vorträge und Konzerte in den Vereinigten Staaten von Amerika
1939-1942Professor of Music am Vassar College in Poughkeepsie, N. Y. / Gastvorlesungen an den Universitäten von Michigan und Wisconsin
1942-1947Professor of Music, Head of the Department of Music und Dean of the School of Fine Arts an der Hamline University in St. Paul, Minn.
1945Amerikanische Staatsbürgerschaft
1947-1949Gastvorlesungen an der University of New Mexico, an den Los Angeles City and State Colleges und am Chicago Musical College
1947-1966ständiger Wohnsitz in Los Angeles, Cal.
ab 1950ausgedehnte Konzert- und Vortragsreisen durch die Vereinigten Staaten von Amerika und durch Europa
1963Krenek-Festival der North Carolina Music Society in Raleigh, N.C.
1965Krenek-Festivals in Minneapolis, Minn., und St. Paul, Minn. / Gastprofessur an der Brandeis University in Waltham, Mass.
1966Umzug nach Palm Springs, Cal.
1967Gastprofessur am Peabody Institute in Baltimore, Md., und an der University of Hawaii in Honolulu
1968Europareise mit intensiver Dirigier- und Lehrtätigkeit
1969Krenek-Festival beim Steirischen Herbst in Graz
1974Krenek-Festival der California State University in Northridge, Cal.
197575th Birthday Celebration des College of the Desert in Palm Desert, Cal. / Twin Cities Music Festival in honor of Ernst Krenek der Hamline University in St. Paul, Minn.
1979Krenek-Festival der University of California in Santa Barbara, Cal.
1980Zehn Städte-Tour durch die Vereinigten Staaten und Kanada (Goethe-Institut)
1982Ernst Krenek. Leben und Werk. Ausstellung der Wiener Stadt- und Landesbibliothek
1986Kompositions-Wettbewerb für den Ernst-Krenek-Preis von der Stadt Wien ausgeschrieben
1991am 22. Dezember in Palm Springs, Cal. verstorben
Ehrungen und AuszeichnungenPreis der Stadt Wien (1955) / Außerordentliches Mitglied der Akademie der Künste, Berlin (1959) / Mitglied des National Institute of Arts and Letters, New York (1960) / Mitglied der Akademie für Musik, Wien (1960) / Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (1960) / Goldenes Ehrenzeichen der Stadt Wien (1960) / Ehrendoktorat, University of New Mexico (1960) / Großer Österreichischer Staatspreis (1963) / Großer Kunstpreis des Landes Nordrhein-Westfalen (1964) / Große Verdienstmedaille der Bundesrepublik Deutschland (1965) / Hamburger Bachpreis (1966) / Ehrenmitgliedschaft der Musikakademie, Graz (1969) / Musikpreis, Brandeis University (1969) / Ehrenmitgliedschaft der Hamburgischen Staatsoper (1970) / Ehrenring der Stadt Wien (1970) / Ehrenmitgliedschaft der Akademie Mozarteum Salzburg (1970) / Ludwig-Spohr-Preis der Stadt Braunschweig (1970) / Ehrenurkunde für Kunst und Wissenschaft der Republik Österreich (1975) / Ehrendoktorwürde, Philadelphia Musical Academy (1977) / Goethe-Plakette, Land Hessen (1978) / Richard-Strauss-Medaille, GEMA (1980) / Ehrenbürgerschaft, Stadt Wien (1981) / Ehrenbürgerschaft der Stadt New Orleans (1984) / Ehrenmitgliedschaft in der Gesellschaft der Musikfreunde Wien (1988) / Ehrenmedaille des Landes Salzburg (1990)
  • „Meine Schreibweise der letzten zehn Jahre etwa kann man getrost als dodekaphonisch bezeichnen, da die zwölf Töne stets in enger Nachbarschaft vorhanden sind. Sie ist atonal, da sie auf tonale Zentren verzichtet. Die strengeren Disziplinen der Zwölfton- und seriellen Technik wende ich nur noch gelegentlich an, da mir eine mehr gelockerte Faktur eher zusagt. Mit neueren Tendenzen wie ‚Neue Einfachheit’, ‚Neoromantik’, ‚Minimalismus’ und dergleichen habe ich nichts zu tun.“
    Ernst Krenek, 1989

    „Krenek hat eine unstillbare musikalische Neugier und ist gegenüber äußeren Einflüssen ohne weiteres zu der Einstellung fähig: Ich muß alles einmal versuchen … Alle reifen Werke Kreneks … sind aus einem Guß, durch ein einziges musikalisches Temperament zusammengehalten. Seine Arbeit tendiert zum Lyrischen, Elegischen und Euphorischen: Qualitäten, die diese einmalig großzügige, in sich ruhende, friedfertige Persönlichkeit prägen. Er ist tatsächlich das Gegenteil eines ‚artist as egotist’.“
    Glenn Gould „Hommage à Ernst Krenek“. In: Musik-Konzepte 39/40

  • Detailliertes Verzeichnis aller bis 1980 publizierten Aufsätze
    in: Claudia Maurer Zenck: Ernst Krenek – ein Komponist im Exil, Lafite-Verlag, Wien 1980


    Über neue Musik. Sechs Vorlesungen zur Einführung in die theoretischen Grundlagen. Verlag der Ringbuchhandlung, Wien 1937
    (nachgedruckt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1977)

    Music Here and Now. Norton & Comp., New York 1939 (nachgedruckt: Russell & Russell, New York 1967; stark erweiterte und übersetzte Fassung von: Über neue Musik)

    Studies in Counterpoint, based on the twelvetone technique. G. Schirmer, Inc., New York 1940; dt. von Heinz-Klaus Metzger u. d. T.: Zwölfton-Kontrapunkt-Studien. B. Schott’s Söhne, Mainz 1952

    Hamline studies in musicology, ed. by Ernst Krenek, 2 vol., St. Paul (Minn.) 1945 und 1947

    Selbstdarstellung. Atlantis Verlag, Zürich 1948 (nachgedruckt in: Von Schütz bis Schönberg, herausgegeben von Reinhard Ermen, Bärenreiter-Verlag, Kassel 1988)

    Musik im Goldenen Westen. Verlag Brüder Hollinek, Wien 1949

    Johannes Ockeghem. Sheed & Ward, New York 1953

    Self-Analysis. New Mexico Quarterly, Albuquerque 1953

    De rebus prius factis. Hansen Musikverlag, Frankfurt am Main 1956

    Tonal Counterpoint in the style of the 18th century. Boosey & Hawkes, Inc., New York 1958

    Zur Sprache gebracht. Essays über Musik. Herausgegeben von Friedrich Saathen, Langen-Müller, München 1958

    Gedanken unterwegs. Dokumente einer Reise. Herausgegeben von Friedrich Saathen, Langen-Müller, München 1959

    Modal Counterpoint in the style of the 16th century. Boosey & Hawkes, Inc., New York 1959

    Komponist und Hörer. Reihe „Musikalische Zeitfragen“, Band 12. Bärenreiter-Verlag, Kassel 1964

    Exploring Music (Zur Sprache gebracht). London 1966, New York 1966/1969

    Selbstporträt. In: Melos 37, 1970, 340-346

    Notwendige Entscheidungen. Ein Selbstporträt. In: Musica 25, 1971, 557-561

    Horizons Circled. Reflections on My Music. Mit Beiträgen von Will Ogdon und John L. Stewart. University of California Press, Berkeley 1974 (Daraus der erste Abschnitt in deutscher Übersetzung von Rudolf Klein. In: Österreichische Musikzeitschrift 31, 1976, 2-11)

    Theodor W. Adorno und Ernst Krenek. Briefwechsel. Herausgegeben von Wolfgang Rogge, Suhrkamp, Frankfurt 1974

    Im Zweifelsfalle. Aufsätze über Musik. Europa-Verlag, Wien 1984

    Journal der musikalischen Arbeit zu dem Oratorium Symeon der Stylit nach Hugo Ball. In: Musik-Konzepte 39/40, Ernst Krenek. Herausgegeben von Heinz-Klaus Metzger und Rainer Riehn, edition text+kritik, München 1984

    Aus der Mappe eines Opernkomponisten. In: Österreichische Musikzeitschrift, Heft 10/1984. Lafite-Verlag, Wien 1984


    Literarische Arbeiten

    (ohne Textbuch-Einzelausgaben)

    Karl V. – Bühnenwerk mit Musik in zwei Teilen, Wien 1933; wieder abgedruckt in: Texte moderner Opern, herausgegeben von Hans Heinz Stuckenschmidt = Spectaculum, Frankfurt a. M. 1962

    The neighbors, or: The test, Text zu einer nicht komponierten Kammeroper, Privatdruck 1955

    Leben des Orest. In: Orest. Herausgegeben von Joachim Schondorff, München – Wien 1963

    Prosa. Dramen. Verse. Herausgegeben von Ernst Krenek, München 1965

    Das musikdramatische Werk. 3 Bände, Wien 1974/1977/1982 (= Österreichische Dramatiker der Gegenwart, Bd. XXI/XXII/XXIV)

Aufführungen

Werke

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