OPERA

Spektrum des europäischen Musiktheaters in Einzeleditionen

Das Projekt OPERA widmet sich der kritischen Edition herausragender Werke des europäischen Musiktheaters des 17. bis 20. Jahrhunderts. Herausgegeben werden Kompositionen französischer, italienischer, deutscher, englischer und slawischer Herkunft, wobei gezielt auch Gattungen einbezogen werden, die in bisherigen editorischen Unternehmungen wenig Beachtung fanden und jeweils eigene editorische Problematiken mit sich bringen, wie beispielsweise Ballett, Schauspielmusik, Melodram oder Operette.

Neuartig ist die Präsentationsform in sogenannten Hybridausgaben, bei welchen die Partituren im traditionellen Leinenband erscheinen; die musikalischen und textlichen Quellen, die Editionen der dramatischen Texte sowie die kritischen Berichte werden auf einer elektronischen Plattform (Edirom) erstellt und präsentiert.

Die Entscheidungen des Herausgebers sind dank der Zugriffsmöglichkeit auf die zugrunde liegenden Quellen für den Benutzer vollkommen transparent. Dieser besondere von OPERA verfolgte editorische Zugriff eröffnet neue Perspektiven für Wissenschaft, Bühne und Konzert gleichermaßen. Die digitale Präsentation der OPERA-Editionen bedient sich der Software Edirom, die im gleichnamigen, an der Universität Paderborn angesiedelten Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) entwickelt wurde.

Alle Komponenten des elektronischen Teils sind nach modernem Standard in XML kodiert; die Textteile folgen dem Standard der Text Encoding Initiative (TEI).

Jeder Band enthält ein Vorwort auf Deutsch und Englisch sowie der Sprache des jeweiligen Werkes.

Sämtliche musikalischen und textlichen Quellen, die Editionen der dramatischen Texte, die Edition des Notentextes sowie die Kritischen Berichte befinden sich auf einem im Band enthaltenen USB-Stick im Scheckkarten-Format.

Entscheidendes Kriterium bei der Auswahl der zu edierenden Werke war neben der musiktheatergeschichtlichen Bedeutung die mit dem jeweiligen Werk verbundene editorische Problemstellung. Dieser entsprechend wurden die Kompositionen in Modulen gruppiert, deren Titel die die Edition leitenden Kategorien benennen.

Editionsplan

  • Editionsnr.Komponist/TextdichterTitelHerausgeberJahr
    BA08811-01Antonio Salieri, Giambattista CastiPrima la musica e poi le parole (1786)Betzwieser, Thomas
    La Salvia, Adrian
    2013
    BA08814-01Edward Toms (Arr.)
    Isaac Bickerstaff
    Love in a Village (1762)Joncus, Berta
    Rogers, Vanessa L.
    Ozmo, Žak
    2019
    BA08812-01Adolphe Benoît Blaise, Marie-Justine-Benoîte FavartAnnette et Lubin (1762)Münzmay, Andreas 2016
  • Editionsnr.Komponist/TextdichterTitelHerausgeberJahr
    BA08820-01Louis Spohr, Joseph Karl BernardFaust (1816/1852)Köth, Tinain Vorbereitung
  • Editionsnr.Komponist/TextdichterTitelHerausgeberJahr
    BA08821-01Agostino Steffani, Ortensio MauroHenrico Leone (1689)Seidenberg, Christin,
    Giuggioli, Matteo
    Seuffert, Janette
    2021
    BA08818-01Carl Zeller, Moritz West, Ludwig HeldDer Vogelhändler (1891)Acquavella-Rauch, Stefanie in Vorbereitung
  • Editionsnr.Komponist/TextdichterTitelHerausgeberJahr
    BA08816-01Georg Anton Benda, Friedrich Wilhelm GotterMedea (1775)Krämer, Jörg 2018
  • Editionsnr.Komponist/TextdichterTitelHerausgeberJahr
    BA08819-01Adolphe Adam,
    Théophile Gautier,
    Jules Henri de Saint-Georges,
    Jean Coralli,
    Jules Perrot
    Giselle ou les Willis (1842) Smith, Marian
    Fullington, Doug
    in Vorbereitung

Edirom

Das von Anfang 2006 bis Juni 2012 von der DFG geförderte Projekt zur „Entwicklung von Werkzeugen für digitale Formen wissenschaftlich-kritischer Musikeditionen” hat sich zum Ziel gesetzt, die Voraussetzungen für dauerhafte, plattformunabhängige digitale Musikeditions-Standards zu erarbeiten. Dabei stehen neue Formen historisch-kritischer Editionen im Mittelpunkt, deren je spezifische Probleme in enger Kooperation mit bestehenden und neu begonnenen Gesamtausgaben und Editionsprojekten berücksichtigt werden.
Die entwickelten Werkzeuge sind dabei als quelloffene Tools sowohl zur Darstellung der Ergebnisse editorischer Arbeit als auch als modular aufgebaute Editorentools konzipiert, die einen effizienten Einsatz neuer Technologien in der Musikphilologie erlauben – nicht zuletzt um eine bessere Vermittlung wissenschaftlicher Erträge in die musikalische Praxis zu erreichen.
Die Software wird im Rahmen des Virtuellen Forschungsverbunds „Edirom“ im Musikwissenschaftlichen Seminar Detmold / Paderborn weiterentwickelt.

Es folgen Ausschnitte aus der Edirom zum ersten Band „Prima la musica e poi le parole“.

Vom Hauptnavigator (oben rechts) aus lässt sich jedes gewünschte Objekt einzeln öffnen. Sowohl von der Musik- und Textedition als auch von den Quellen aus gelangt man über die roten Schaltflächen direkt zu den einzelnen Lesarten. Bei jeder einzelnen Lesart werden alle relevanten Quellen als Bildausschnitte eingeblendet. Auf Wunsch führen die Ausschnitte zur Ansicht der kompletten Quelle. Alle Bildfenster verfügen über Zoom- und Navigationsfunktionen.

Eine übergreifende Konkordanznavigation – wahlweise nach Nummern, Szenen, Takten oder Versen – ordnet per Mausklick Partitur- und Librettoedition synoptisch an. Der verlinkte Text der Edition führt zu einem Kommentarfenster, das in diesem Fall Salieris Zitatverfahren erläutert.

Hinweise zur Subskription

Für diese Ausgabe sind folgende Bezugsmöglichkeiten vorhanden:

Bezug einzelner Bände
Fortsetzung (ca. 15 % Preisvorteil)

Bei weiteren Fragen wenden Sie sich gerne an unseren Kundendienst.

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