L’Opéra français

Musiktheater zwischen Revolution und Moderne

Editionsleitung: Paul Prévost

Vom reichhaltigen Repertoire der französischen Oper des 19. Jahrhunderts haben sich nur wenige Werke bis heute auf den Bühnen behauptet: „Carmen“ und „Faust“ sind die bekanntesten. Andere, die im 19. und frühen 20. Jahrhundert nicht nur die französischen Spielpläne beherrschten, warten auf ihre Wiederentdeckung.

Dies erstaunt umso mehr, als man weiß, wie couragiert und verschiedenartig die Produktionen der Pariser Opernhäuser zu jener Zeit waren. Die Opéra-Comique brach Rekorde zum einen durch die hohe Zahl neuer Werke aber auch durch die Dichte ihrer Vorstellungen; die Grand Opéra festigte die Karrieren der berühmtesten französischen und ausländischen Sänger; das Théâtre-Lyrique entdeckte junge Komponisten und trug zu einer außergewöhnlichen Diversifikation der Genres bei; die Opéra bouffe und die Operette beherrschten die Boulevards. Komponisten wie Cherubini, Méhul, Spontini, Boieldieu, Auber, Halévy, Adam, Thomas, Gounod, Lalo, Saint-Saëns, Delibes, Bizet, Chabrier, Massenet u.a. gelangten zu Weltruhm.

Nach der Wiederentdeckung der Barockoper in den letzten zwei Jahrzehnten wächst nun auch das Interesse an diesem zum Teil vernachlässigten Repertoire. Im Zuge dessen will der Bärenreiter-Verlag das reiche Korpus zu neuem Leben erwecken und hat die Veröffentlichung der Reihe L‘Opéra français in Angriff genommen. Sie entsteht nach dem Vorbild der großen Denkmäler-Ausgaben als kritische Edition der zentralen musikdramatischen Werke, die in der gesellschaftlich spannenden Zeit zwischen der Revolution und dem Ausbruch des Ersten Weltkriegs entstanden sind. Darin sind die Werke enthalten, die in musikalischer und dramatischer Hinsicht von entscheidender Bedeutung oder charakteristisch für einen Stil oder eine Gattung sind.

Die Bände entsprechen gleichermaßen den wissenschaftlichen Anforderungen einer kritischen Edition als auch den praktischen Bedürfnissen der Bühnen und der Ausführenden. Alle bekannten Quellen fließen in die Ausgaben ein. Die Ausstattung der Partituren und der Materiale folgt heute gängiger Praxis. Der kritische Bericht ermöglicht es, den Zustand des Werkes in seinen Quellen zu erkennen. Jeder Band enthält eine Einleitung des wissenschaftlichen Herausgebers, das Libretto, die Partitur, den kritischen Bericht zum Notentext und gegebenenfalls Anhänge. Damit schafft der Bärenreiter- Verlag die Basis, um das Repertoire gemäß den heutigen Ansprüchen in seiner Vielfalt den Theatern wieder zugänglich zu machen. Mit der Reihe L‘Opéra français darf sich die Musikwelt auf die Entdeckung ungeahnter Schätze freuen!

Jeder Band enthält ein Vorwort (frz./engl./dt.) und einen Kritischen Bericht (frz. oder engl.). Bärenreiter wird auf Grundlage dieser Ausgabe Aufführungsmaterial veröffentlichen.

Editionsplan

„L’Opéra français“ erforscht die französische Oper von Revolution bis Moderne in 35 Bänden. Die Reihe bietet Einblicke in die Entwicklung des Musiktheaters und dessen Einflüsse. Mit Noten, Libretti und kritischen Analysen dient sie als umfassende Ressource. Sie beleuchtet die kulturelle Dynamik und historische Transformation der Oper.

Hinweise zur Subskription

Für diese Ausgabe können einzelne Bände erworben oder durch eine Gesamtsubskription mit einem Preisvorteil von etwa 20 % bezogen werden.

Bitte wenden Sie sich an Ihren Kundenbetreuer.

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