Hector Berlioz

(1803 – 1869)

Neue Ausgabe sämtlicher Werke

Herausgegeben vom Berlioz Centenary Committee London in Zusammenarbeit mit der Calouste Gulbenkian Foundation, Lissabon | Editionsleitung: Hugh Macdonald

Das Werk von Hector Berlioz hat, ausgehend von englischen Musikern und Musikwissenschaftlern, in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts eine beachtliche Renaissance erfahren. Hierzu hat nicht zuletzt die Neue Berlioz-Ausgabe beigetragen, deren erste vollständige Edition der Oper „Les Troyens“ zu einer gänzlichen Neubewertung von Berlioz als Opernkomponist geführt hat. Die Wiederentdeckung der Messe solennelle von 1824 hat das Werk des Komponisten erneut ins Bewußtsein des internationalen Musiklebens gerückt.

Die Neue Berlioz-Ausgabe wird der komplizierten Quellenlage vieler Werke des Komponisten unter Berücksichtigung der neuesten Forschungsergebnisse und Quellenfunde gerecht. Die Werke erscheinen in dem jeweiligen Band zumeist in chronologischer Reihenfolge. Vokaltexte werden in der Originalsprache wiedergegeben. Jeder Band enthält ein Vorwort, einen Kritischen Bericht, Faksimiles und in den Anhängen verworfene Fassungen, Entwürfe und sonstige Materialien.

„Ein großer Genius kann nicht würdiger geehrt werden, als durch eine correcte Ausgabe seiner sämtlichen Werke.“ (Ludwig Ritter von Köchel, 1875).

Ludwig von Köchel, der Verfasser des berühmten Mozart-Werkverzeichnisses, mag mit seinem Ausspruch möglicherweise nicht direkt an Hector Berlioz gedacht haben, aber seine Devise ist auf ihn und die New Berlioz Edition ohne weiteres anwendbar. Es war anlässlich der bevorstehenden Feier zu Berlioz’ 100. Todesjahr 1969, als sich das Berlioz Centenary Committee entschloss, ganz im Sinne Köchels, dem großen französischen Komponisten in Gestalt einer modernen wissenschaftlich-kritischen Gesamtausgabe seines musikalischen Werkes ein bleibendes Denkmal zu setzen. „Neu“ war diese Ausgabe in zweierlei Hinsicht, einmal, weil in den Jahren zwischen 1900 und 1907 eine von Charles Malherbe und Felix Weingartner betreute erste Berlioz-Gesamtausgabe zwar begonnen, aber nie vollendet worden war, „neu“ sollte die Ausgabe aber auch inhaltlich sein, indem sie modernsten musikwissenschaftlichen Editionsmethoden und musikalischen Erkenntnissen folgte. Verglichen mit den Gesamtausgaben Bachs und Mozarts war die New Berlioz Edition aber auch eine junge Edition, und jung war der Kreis von Musikern und Musikwissenschaftlern, die die Ausgabe anregten und betreuten, darunter John Eliot Gardiner und Hugh Macdonald.

Hohes wissenschaftliches Niveau

Die Ausgabe legt erstmals unveröffentlichtes Material vor, verworfene Fassungen und Entwürfe, an denen die Entstehungsgeschichte des jeweiligen Werkes ablesbar wird; Fragmente unvollendeter Werke werden erstmals der Wissenschaft in einer kritischen Neuedition zur Verfügung stehen, und schließlich hat der Bestand der vollendeten Werke durch die von Frans Moors 1991 wiederentdeckte „Messe solennelle“ eine völlig unerwartete Bereicherung erfahren. Das hohe wissenschaftliche Niveau der Ausgabe ist international anerkannt. Darüber hinaus hat sie sich auch in der musikalischen Praxis mehr und mehr durchgesetzt. So sind Berlioz’ unbestrittene Hauptwerke, die Opern „Les Troyens“, „Béatrice et Bénédict“ und „Benvenuto Cellini“, durch Hugh Macdonalds Editionen in der New Berlioz Edition den internationalen Bühnen erstmals voll zugänglich gemacht worden. Die New Berlioz Edition erschließt die authentischen Texte der Werke von Hector Berlioz in einer Form, die sowohl wissenschaftlichen als auch praktischen Ansprüchen gerecht wird.

Editionsplan

Die Ausgabe gliedert sich in folgende, bei der Bandzählung jedoch nicht in Erscheinung tretende Serien:

Opern (Band 1–4)
Weltliche Werke (Band 5–8)
Geistliche Werke (Band 9–11, 23)
Verschiedene Vokalwerke (Band 12–15)
Sinfonien (Band 16–19)
Orchester- und Instrumentalwerke (Band 20–21)
Bearbeitungen (Band 22)
Supplement (Band 24–26)

Statements

„… so kann die neue Berlioz Gesamtausgabe, die der Bärenreiter-Verlag in Angriff genommen hat, die Voraussetzungen dafür schaffen, dass dieser Komponist endlich adäquate Aufführungen erfährt und auch in allen seinen Dimensionen begriffen wird.“ (Bayerischer Rundfunk)

„Where would we be without the New Berlioz Edition? It’s a magnificent example of modern music publishing, beautifully printed, intelligently edited and finely produced. Whenever I think of doing a Berlioz piece I turn to my black volumes!“ (Sir Roger Norrington)

„The New Berlioz Edition has been an endless source of pleasure, information and inspiration for me ever since the initial ‘Les Troyens’ came out in the 70’s. Hugh Macdonald’s leadership has been brilliant and the work of Bärenreiter and its editors has given us exemplary musicological work as well as superior printing. This is clearly one of the major editorial efforts of our time and all my colleagues and I are grateful as we approach the anniversary year of 2003. Berlioz would be proud and feel vindicated after a lifetime of musical injustices.“ (John Nelson)

Aufführungsmateriale

Zu allen Werken sind die vollständigen Aufführungsmateriale auf der Basis der New Berlioz Edition erhältlich, zu etlichen Werken sind Klavierauszüge und Studienpartituren käuflich lieferbar. Jeder Band enthält ein Vorwort des Bandherausgebers (englisch, französisch, deutsch), einen Kritischen Bericht (englisch), der sämtliche Quellen und die abweichenden Lesarten erörtert, instruktive Beispiele aus den betreffenden Quellen als Faksimiles sowie Anhänge mit den verworfenen Fassungen, gestrichenen Stellen, Entwürfen etc.

Hinweise zur Subskription

Die Ausgabe ist bereits abgeschlossen. Folgende Bezugsmöglichkeiten sind vorhanden:
Bezug einzelner Bände
Komplettabnahme (ca. 30 % Preisvorteil)

Bitte wenden Sie sich an Ihren Kundenbetreuer.

Wonach Suchen Sie?